40 Jahre Zehlendorfer Theatergruppe „Schattenlichter“

40 Jahre Zehlendorfer Theatergruppe „Schattenlichter“

Aus: www.stadtrandnachrichten.de (6.1.2025)
Autorin: Elke Brumm

Als vor 40 Jahren ein evangelischer Gemeindepfarrer in der Zehlendorfer Paulus-Kirche mit einigen Konfirmanden am Heiligen Abend ein Krippenspiel aufführte, ahnte niemand, dass diese Gruppe 40 Jahre später noch immer existieren würde. Doch eine Inszenierung folgte der anderen, und so hat die Gruppe nun schon vier Jahrzehnte lang den Menschen aus dem Südwesten Berlins kurzweilige und anspruchsvolle Unterhaltung präsentiert.

In den ersten drei Jahren spielte das Ensemble vor allem in Gottesdiensten, auf Gemeindeveranstaltungen oder in der damaligen Partnergemeinde in der DDR. Damals zeigte die Gruppe auch mehrere Schattenspiele, weshalb die Mitglieder sich den Namen „Schattenlichter“ gaben.“ 1988 wandten sich die Hobbyschauspieler abendfüllenden Dramen zu und zogen in den Großen Saal des Gemeindehauses am Teltower Damm 6.

Dort wird seither im Jahresrhythmus – meist Ende Februar – an drei Abenden ein neues Stück aufgeführt. Mal sind es namhafte Autoren wie Friedrich Dürrenmatt („Der Besuch der alten Dame“) oder Bernard Shaw („Pygmalion“), mal aktuelle Autoren wie Lutz Hübner/Sarah Nemitz („Frau Müller muss weg“) oder Matthieu Delaporte/Alexandre de la Patellière („Der Vorname“). Schon dreimal haben die Schattenlichter eigene Texte zur Aufführung gebracht, beispielsweise Adaptionen des Jane-Austen-Romans „Stolz und Vorurteil“ und des Kinofilms „Barbara“. Dreimal standen auch schon Agatha-Christie-Krimis auf dem Spielplan. Auch während der Kontaktbeschränkungen in der Corona-Zeit machten die Schattenlichter keine Pause, sondern drehten einen Film – immer nur mit zwei Personen gleichzeitig.

Im Jubiläumsjahr gibt es wieder einen Krimi – ein modernes Werk der Lehrerin Sabine Hrach: „There is no Escape – Es gibt keinen Ausweg“. In diesem Stück befinden sich sechs sehr unterschiedliche Charaktere gemeinsam in einem „Escape Room“. Wie bei solchen Räumen üblich, geben die Spielregeln vor, dass die im Raum versteckten Rätsel in maximal 60 Minuten gemeinsam gelöst werden müssen. Wird das gelingen? Und wird sich die Tür wieder öffnen? Oder gibt es keinen Ausweg?

Die Antwort auf diese Fragen gibt es am Donnerstag und Freitag, 20. und 21. Februar, um 19:30 Uhr sowie am Samstag, 22. Februar, um 18 Uhr. Platzkarten für 5 Euro bekommt man ab 6. Januar online über die Webseite. Für jeden Onlinebestellvorgang wird zu-dem 1 Euro berechnet; wenn jemand vier Karten bestellt, zahlt er also 4 x 5 + 1 = 21 Euro. Wer keinen Internetzugang hat, kann ab 6. Januar auch im Gemeindebüro Karten erwerben: montags und mittwochs von 10 bis 13 Uhr, donnerstags von 16 bis 19 Uhr.

Unter www.schattenlichter.info finden sich zudem weitere Informationen zur Gruppe und zum Stück sowie eine Chronik über die vergangenen 43 Theaterstücke. Zurzeit werden zuverlässige männliche Mitspieler zwischen 15 und 70 Jahren gesucht, die auch in der Lage sind, beim Bühnenbau anzupacken und die eine oder andere schwere Holzplatte zu bewegen: Eine E-Mail an schattenlichter@gmx.de zur Kontaktaufnahme genügt.

Elke Brumm

Die Autorin erlebte die erste Aufführung noch als Zuschauerin, steht aber seit der zweiten Inszenierung mit auf der Bühne. Die 53-jährige Zehlendorferin hat seit 1988 die organisatorische Leitung der Gruppe inne.

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Autor: Elke Brumm

Elke Brumm ist das dienstälteste Schattenlicht. Bei der allerersten Aufführung im Weihnachtsgottesdienst 1985 in der Pauluskirche war sie noch Zuschauerin, aber schon beim zweiten Stück war sie aktiv dabei - und ist es bis heute geblieben. Neben den spielerischen Aktivitäten ist Elke Brumm das organisatorische Rückgrat der Schattenlichter; die studierte Theaterwissenschaftlerin und Germanistin (FU Berlin) macht für die Schattenlichter auch die Pressearbeit und die Programmhefte. Seit 2015 schreibt sie ungefähr einmal monatlich einen Theater-Tipp für den Freundeskreis der Schattenlichter, denn da die Schattenlichter immer nur im Februar spielen, muss man schließlich auch im restlichen Jahr wissen, wo man kurzweilige und inspirierende Theaterabende verbringen kann.