Gebrüllt, gespuckt, gekloppt und geheult
Wer „Frau Müller muss weg“ bei den Schattenlichtern mochte, wird sich auch im Hans-Otto-Theater gut amüsieren. Hier sind die Rollen noch überzogener, die Cholerischen noch cholerischer, die Psychos noch psychotischer und die Grundschulpädagogen noch grundschulpädagogischer. Es wird über Taschen gestolpert und von Stühlen gefallen, was das Zeug hält; es wird gebrüllt, gespuckt, gekloppt und geheult.
Die hohe Kunst, dabei trotzdem glaubwürdig zu wirken, beherrschten die beiden Darsteller von Wolf und Patrick am besten, während Katjas Gemütsschwankungen hin und wieder unmotiviert wirkten.
Besonders beeindruckend: Wenn man innerhalb eines Vierteljahres drei unterschiedliche Inszenierungen des Hans-Otto-Theaters gesehen hat, kann man staunen, wie wandlungsfähig einige Darsteller sind: Da kann einer einen 14-jährigen kleinkriminellen Russen spielen und überzeugt im nächsten Moment als verheirateter Büroangestellter. Toll!
Wieder Mo., 16. Mai, Di., 17. Mai, So., 12. Juni, Mo., 20. Juni 2016, in der Reithalle des Hans-Otto-Theaters in Potsdam. Dann ohne sieben kichernde Schattenlichter im Publikum!