Ein Loblied auf Lutz Hübner und Sarah Nemitz

Ein Loblied auf Lutz Hübner und Sarah Nemitz

Das Autorenduo Lutz Hübner und Sarah Nemitz steht bei den Schattenlichtern hoch im Kurs: 2016 spielten wir ihr Stück „Frau Müller muss weg“, 2019 „Richtfest“, und fast hätten wir auch noch „Willkommen“ gespielt, aber da kam Corona dazwischen.

Da verwundert es sicherlich nicht, dass die Schattenlichter jedes neue Stück von Hübner/Nemitz mit großem Interesse registrieren. So besuchten gestern gleich ein Dutzend Schattenlichter das Kleine Theater am Südwestkorso, um das neuste Hübner/Nemitz-Stück zu sehen: „Was war und was wird“.

Das Erste, worauf wir beim Theaterbesuch schauen, ist: „Wäre dieses Stück auch für uns geeignet?“ In diesem Fall ist das klar zu verneinen, denn es handelt sich um ein Zwei-Personen-Stück.

Das Zweite ist das Thema, und es ist wie immer bei Hübner/Nemitz topaktuell. Wenn man einige ihrer Stücke gesehen hat, merkt man, wie sie gemeinsam mit uns älter werden: Waren vor einigen Jahren Themen wie Schule und Erziehung zentral, ging man dann zu Wohnen und Migration über, und das aktuelle Stück befasst sich mit Eltern, die nicht mehr von ihren erwachsenen Kindern um Rat gefragt werden und die sich damit abfinden müssen, dass sich ihre Kinder langsam mehr Sorgen um die Eltern machen als andersherum.

Punkt drei ist der Blick auf die Darstellerinnen und Darsteller: Jacqueline Macaulay und Markus Gertken überzeugen als Paar, das sich im Theater streitet, gemeinsam in Rückblicken schwelgt oder mit Problemen der Zukunft umzugehen versucht. Besonders interessant für die Schattenlichter war, dass sie Markus Gertken unlängst im Renaissance-Theater als Hauptrolle in „Alter weißer Mann“ bewundert hatten – dem Stück, das die Schattenlichter gerade selbst proben und im Februar 2026 aufführen werden. Es war, als hätte man den Charakter in „Alter weißer Mann“ als Firmenchef kennengelernt und nun auch im Privatleben!

Nicht zuletzt gilt das Schattenlichter-Augenmerk immer auch dem Bühnenbild und den Requisiten. Im Kleinen Theater ist es immer erfreulich anzusehen, wie auch auf kleinem Raum phantasievoll verschiedene Welten entstehen können. Da reichen eine Bank, ein paar Liegestühle, eine Bar, eine Leinwand für wechselnde Fotos und die Einbeziehung des Theaterraums.

Hinzu kommen ein nettes Ambiente, eine gute Pausenverpflegung und die Gelegenheit, den Schauspielerinnen und Schauspieler noch zu ihrer Leistung gratulieren zu können, wenn sie sich auf den Heimweg machen.

Für uns ist ein Theaterabend so perfekt!

Also: Hingehen – und vorher gegenüber in Achilles‘ Taverne einen knackigen griechischen Salat essen!

Das Stück wird wieder vom 6. bis zum 9. November gezeigt.

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Jubiläum in Zehlendorf: „Schattenlichter“ feiern 40 Jahre Theaterkunst!

Jubiläum in Zehlendorf: „Schattenlichter“ feiern 40 Jahre Theaterkunst!

Aus: Nachrichten AG (9.1.2025)
nag-berlin.de/deutschland/steglitz-zehlendorf/jubilaeum-in-zehlendorf-schattenlichter-feiern-40-jahre-theaterkunst/

Jubiläum in Zehlendorf: „Schattenlichter“ feiern 40 Jahre Theaterkunst!

Im Jubiläumsjahr 2025 feiert die Theatergruppe „Schattenlichter“ in Zehlendorf 40 Jahre seit ihrer ersten Aufführung eines Krippenspiels in der Paulus-Kirche. Die Gruppe wurde von einem evangelischen Gemeindepfarrer und Konfirmanden gegründet und erfreut sich bis heute an großer Beliebtheit. In den ersten drei Jahren fanden die Aufführungen hauptsächlich in Gottesdiensten und Gemeindeveranstaltungen statt. Elke Brumm, die seit der zweiten Inszenierung aktiv ist, übernahm 1988 die organisatorische Leitung und lenkt die Geschicke der Gruppe.

Ursprünglich trugen die „Schattenlichter“ ihren Namen aufgrund der Schattenspiele, die sie in ihren Anfangsjahren präsentierten. Heute hat sich das Repertoire der Gruppe erheblich weiterentwickelt. Seit 1988 wird im Großen Saal des Gemeindehauses am Teltower Damm 6 ein abwechslungsreiches Programm geboten, das viele bekannte Werke umfasst. Dazu zählen unter anderem Friedrich Dürrenmatts „Der Besuch der alten Dame“ und Bernard Shaws „Pygmalion“. Aktuelle Stücke wie „Frau Müller muss weg“ und „Der Vorname“ sind ebenfalls Teil des Programms.

Jubiläumsaufführung und kriminelle Unterhaltung

Im Jubiläumsjahr wird die Gruppe einen Krimi mit dem Titel „There is no Escape – Es gibt keinen Ausweg“ aufführen. Die Vorstellungen finden am 20. und 21. Februar um 19:30 Uhr sowie am 22. Februar um 18:00 Uhr im Gemeindehaus der Evangelischen Paulus-Gemeinde Zehlendorf statt. Platzkarten sind zum Preis von fünf Euro erhältlich, sowohl online als auch im Gemeindebüro. Für viele Theaterliebhaber ist der Besuch dieser Aufführung ein fester Termin im Kalender.

Während der Corona-Zeit passte sich die Gruppe an die neuen Bedingungen an und drehte einen Film, bei dem aus Sicherheitsgründen jeweils nur zwei Personen gleichzeitig auftraten. Dies zeigt die Flexibilität und die Entschlossenheit der „Schattenlichter“, auch in Herausforderungen künstlerisch aktiv zu bleiben. Auf ihrer Homepage können Interessierte weitere Informationen zu den Aufführungen sowie zur Chronik der vergangenen 43 Theaterstücke finden.

Suche nach neuen Talenten

Aktuell sind die „Schattenlichter“ auf der Suche nach männlichen Mitspielern im Alter zwischen 15 und 70 Jahren, die beim Bühnenbau helfen können. Potenzielle Interessierte können die Gruppe über die E-Mail-Adresse schattenlichter@gmx.de kontaktieren.

Das innovative und eindrucksvolle Format des Schwarzlichttheaters, das ursprünglich aus Asien stammt und in Prag eine besondere Blüte erfahren hat, könnte in den Inszenierungen der „Schattenlichter“ eine interessante Inspiration finden. Diese Theaterart nutzt eine dunkle Umgebung und spezielle UV-Lichttechnik, um beeindruckende visuelle Illusionen zu erzeugen. Akteure agieren oft in schwarzer Kleidung und schaffen mit Hilfe von fluoreszierenden Kostümen eine fesselnde Atmosphäre, die die Zuschauer in ihren Bann zieht. Ursprünglich waren es in den 1960er Jahren etablierte Theaterrichtungen wie Černé Divadlo in Prag, die grundlegende Prinzipien der Illusion und des Spiels weiterentwickelten.

Die Techniken des Schwarzlichttheaters haben sich seitdem stark diversifiziert und erstrecken sich nun über Länder wie Deutschland, Ungarn, die USA und viele weitere. In dieser farbenfrohen und zugleich mystischen Welt des Theaters finden sich Möglichkeiten, die Lage des „Schattenlichter“-Ensembles weiter zu beleben und neues Publikum zu begeistern. Das Zusammenspiel von Licht, Körpersprache und theatrale Darstellung eröffnet den „Schattenlichtern“ neue Wege, ihre künstlerischen Fähigkeiten weiter auszubauen und in Zukunft einzigartig zu performen. Weitere Aspekte des Schwarzlichttheaters sind die Einbeziehung moderner Tanztechniken und der Einsatz variierender Bühnentechnologien, was die Attraktivität der Darbietungen umso mehr steigert.

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Schattenlichter und Corona: Filmschauspieler sind fürs Publikum nicht ansteckend

Schattenlichter und Corona: Filmschauspieler sind fürs Publikum nicht ansteckend

Aus: Paulus Blätter (1 und 2/2021)
Autorin: Elke Brumm

Seit April 2020 probten die Schatten­lichter einen Agatha-Christie-Krimi, um ihn im Februar 2021 im Großen Saal des Gemeindehauses aufzuführen. Als sich Ende Oktober 2020 abzeichnete, dass die coronabedingten Vorsichtsmaß­nahmen die wichtigen Proben der Win­termonate und schließlich auch die Aufführungen stark beeinträchtigen würden, verschoben die Schattenlichter ihre Krimipremiere auf Februar 2022.

Für Februar 2021 wurde eine völlig neue Art von coronagerechtem Theaterprojekt ersonnen: Die Schattenlichter verfilmten eine von einem Gruppenmit­glied erstellte Textsammlung. Zu den meisten Proben war jeweils nur ein einziger Schauspieler vor der Kamera erforderlich, so dass sich die Anste­ckungsgefahr in Grenzen hielt. Durch den Zusammenschnitt von Jean-Pierre Pactat kommen die Schat­tenlichter auf der Leinwand nun wieder zusammen.

Dem treuen Schattenlichter-Publikum kann so zum gewohnten Theatertermin Ende Februar eine nicht anste­ckende Schattenlichter-Produktion prä­sentiert werden – unter dem Titel „Die Mauer wird noch in 100 Jahren stehen“. Da die Corona-Abstandsregeln nur we­nige Zuschauer im Theatersaal zulas­sen, wird der Film an sechs Abenden zu sehen sein (Termine siehe Plakat). Anders als sonst gibt es Platzkarten, um ein Gedränge im Gemeindehaus zu verhindern. Dafür können diesmal keine Karten reserviert werden; es findet ausschließlich ein Vorverkauf statt – immer montags zwischen 18:15 und 18:30 Uhr im Foyer des Paulus-Gemeindehau­ses, Teltower Damm 6. Zudem ist erst­mals ein Kartenkauf im Internet mög­lich (www.schattenlichter.info).

Den Film drehten die Schattenlichter an vielen Stellen des Gemeindehauses; Darsteller sind 45 aktu­elle und ehemalige Schattenlichter. Das Filmthema ist eine Umfrage zur Deutschen Frage, im Juni 1989 von einem Mitglied der Pau­lus-Gemeinde durchgeführt.

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Einladung zum „Richtfest“

Einladung zum „Richtfest“

Noch freuen sich die Mitglieder der Baugruppe. (Foto: Frederik Ahlgrimm)

Aus: Paulus Blätter (2/2019)
Autorin: Elke Brumm

Wenn man ein Theaterstück von Lutz Hübner sieht, ist es immer wieder erstaunlich, wie vertraut einem die Charaktere erscheinen: „Genau so jemanden kenne ich auch!“, möchte man laut ausrufen. So ist es nicht überraschend, dass die Wahl für die nächste Aufführungsreihe der seit 1985 in der Paulusgemeinde aktiven Hobbytheatergruppe „Schattenlichter“
wieder auf ein Lutz-Hübner-Stück fiel: „Richtfest“.

„Richtfest“ handelt von einer Baugemeinschaft, in der sich sechs Parteien
zusammenfinden, um gemeinsam die Bauherrenschaft für ein Haus zu übernehmen. Dass die Beteiligten aus ganz unterschiedlichen Verhältnissen kommen, sich vorher kaum kennen und ganz unterschiedliche Vorstellungen vom Wohnen und vom Leben haben, macht die Sache nicht leichter. Zwar wird anfangs noch ganz gesittet diniert, diskutiert und geträumt, aber schon bevor geklärt ist, ob man denn nun eine „Bau- oder eine Lebensgemeinschaft“ sei, läuft das Ding aus dem Ruder.

Es treffen die verschiedensten Erwartungen und Interessen aufeinander,
gepaart mit finanziellen, architektonischen und familiären Einschränkungen. Wie viel Idealismus, Egoismus, Solidarität und finanzielle Zwänge verträgt so ein Projekt? Und wie viel ist jeder bereit,
in das kollektive Glück zu investieren?

Lutz Hübner und Co-Autorin Sarah Nemitz arbeiten seit 2001 sehr erfolgreich zusammen. Sie sind zurzeit Deutschlands meistgespielte zeitgenössische Theaterautoren. Die Schattenlichter liegen mit ihrem Geschmack also im Trend.

Zu sehen ist „Richtfest“ am Donnerstag, 21. Februar, und Freitag, 22.
Februar, um 19:30 Uhr und am Samstag, 23. Februar, um 18 Uhr. Einlass
in den Theatersaal ist 30 Minuten vor Aufführungsbeginn. Frühzeitige Kartenreservierungen werden empfohlen – bevorzugt über ein Internetformular auf www.schattenlichter.info, wenn es nicht anders geht, aber auch per E-Mail an schattenlichter@gmx.de und telefonisch
unter (030) 84 72 49 74. Solange der Vorrat reicht, gibt es auch im
Gemeindebüro und im Trödelcafé Karten zum direkten Kauf (keine Reservierungsmöglichkeit).

Nicht abgeholte Restkarten an der Abendkasse sind so gut wie immer zu
bekommen. Der Eintrittspreis beträgt unverändert nur fünf Euro, und die
Schattenlichter sammeln am Ausgang für die Deckung der Heizkosten des elf Meter hohen Theatersaals. Einen leckeren Pausensnack bietet die Flüchtlingshilfe des Kirchenkreises.

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